Zum Jubiläum eine E-Ladestation eröffnet

Zum Jubiläum eine E-Ladestation eröffnet
Zum 100-jährigen Bestehen nahm die Elektrizitätsgenossenschaft Wolkersdorf (EGW) am Angerbauer Hof eine E-Ladestation in Betrieb. Unser Foto zeigt von links Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, EGW Geschäftsführer Franz König und Alfons Maier, Niederlassungsleiter von Augustiner-Bräu. ( Foto: Buthke)

 

Traunstein – Eigentlich wollte die Elektrizitätsgenossenschaft Wolkersdorf (EGW) im September mit einem Fest ihr 100-jähriges Bestehen ganz groß feiern. Nachdem das Gründungsfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste, nahm die EGW auf dem Parkplatz des Gasthofs Angerbauer Hof aus diesem Anlass ihre erste Ladestation für Elektroautos in Traunstein in Betrieb.

 

Geschäftsführer Franz König betonte, dass es in der 100-jährigen Geschichte der EGW immer wieder neue Herausforderungen zu meistern galt. Mittlerweile betreibe die EGW neben ihrer ursprünglichen Aufgabe der Stromversorgung in der Region auch eine Elektroinstallation mit Gerätefachhandel und Kundendienst sowie ein Dienstleistungsbüro.

 

Die letzte große technische Herausforderung sei der Ausbau des Leitungsnetzes zur Einspeisung der regenerativen Energien gewesen, wofür sehr hohe Investitionen getätigt werden mussten. »Von Anfang an haben wir als Elektrizitätsgenossenschaft diesen Strukturwandel mit voller Kraft unterstützt«, sagte König.

 

Auch die Elektromobilität sei für die Netzbetreiber eine große Herausforderung, denn bei jeder Neuerschließung stelle sich die Frage, wie groß das Leitungsnetz dimensioniert werden müsse. An vielen jetzigen Netzen werde man beim Ausbau der Elektromobilität schnell an die Grenzen kommen und Verstärkungen durchführen müssen.

 

Manche halten Elektromobilität auch heute noch nur für eine Vision, weshalb man noch viel Überzeugungsarbeit leisten müsse, so König. Bei der EGW habe man sich bereits vor acht Jahren entschlossen, in diese Zukunftstechnik einzusteigen. Zum einen mit der Anschaffung eines eigenen Elektroautos als volltaugliches Element des täglich genutzten Fuhrparks und zum anderen mit der Bereitstellung von Ladetechnik einschließlich der wichtigen Beratung interessierter Kunden. »Wir sind stolz darauf, dass wir einige unserer Kunden von der Elektromobilität überzeugen konnten und diese heute elektrisch auf der Straße unterwegs sind«, unterstrich der Geschäftsführer.

 

2016 habe die EGW beschlossen, auch außerhalb ihres Netzgebiets vermehrt Ladetechnik bereitzustellen, mit dieser Aktion ein Zeichen zu setzen und in eine saubere Zukunft zu investieren. »Eine Energiewende ohne eine Verkehrswende wird nicht funktionieren«, betonte König.

 

Zur Wahl des Standorts sagte er, die EGW habe Anfragen aus dem Gewerbegebiet Grabenstätter Straße nebenan erhalten, ob sie nicht dort eine Ladesäule aufstellen könne. Als Vorteil des nun gewählten Standorts in unmittelbarer Nähe des Gewerbegebiets sah König, dass auch Kunden, die keine Termine im Gewerbegebiet hätten, hier laden und die Wartezeit im Angerbauer Hof verbringen könnten.

 

Die Ladesäule ist mit zwei Ladepunkten mit je 22 kW Leistung ausgestattet. Jeder Fahrer eines Elektroautos, unabhängig davon, ob er Mitglied in einem Ladeverbund ist, könne sein Fahrzeug aufladen. Der Strom werde im Laufwasserkraftwerk am Inn in Rosenheim erzeugt. Für die Errichtung der Ladesäule habe die EGW 15.000 Euro investiert; Zuschüsse wurden nicht in Anspruch genommen.

 

Auf die sich verändernde Mobilität wies auch Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer hin. Ein Wirtshaus sei ein guter Standort, um die Ladezeit zu überbrücken, meinte auch er. Die Klimaschutzziele beträfen auch die Stadt Traunstein, weshalb sie in ein Klimamanagement eingestiegen sei. Es sei wichtig, dass der Ladestrom aus erneuerbaren Energien komme, denn nur so mache Elektromobilität Sinn. Aber auch die Wirtschaftlichkeit müsse passen. Dies sei wichtig, damit die Elektromobilität funktioniere, so das Stadtoberhaupt. Bjr